Cannabidiol (CBD) zeigt in einer neuen klinischen Studie vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Patient*innen, die ein erhöhtes Risiko für Psychosen aufweisen. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachjournal World Psychiatry veröffentlicht und unterstreichen das Potenzial von CBD als neuartige, gut verträgliche Therapieoption.
Hintergrund: Psychose-Risiko und neue Behandlungsansätze
Psychosen sind schwere psychische Erkrankungen, die durch Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Denkstörungen gekennzeichnet sind. Menschen im sogenannten „klinisch hohen Risikostadium“ (CHR) zeigen bereits frühe Warnsymptome wie paranoide Gedanken oder verzerrte Wahrnehmungen.
Die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt – vor allem, da klassische Antipsychotika oft starke Nebenwirkungen mit sich bringen. Daher wächst das Interesse an alternativen, verträglicheren Substanzen wie Cannabidiol (CBD).
Studiendesign
- Teilnehmerzahl: 31 Patient*innen im CHR-Stadium
- Dauer: 3 Wochen
- Dosierung: 600 mg CBD täglich vs. Placebo
Messinstrument: CAARMS (Comprehensive Assessment of At-Risk Mental States) zur Bewertung von Risikosymptomen
Wichtig: Während der Studie wurden keine zusätzlichen Medikamente verabreicht.
Ergebnisse
Die Teilnehmer*innen, die CBD erhielten, zeigten:
✅ Niedrigere Gesamtscores im CAARMS-Test im Vergleich zur Placebo-Gruppe
✅ Reduktion der Symptomschwere bei frühen psychotischen Anzeichen
✅ Weniger Belastung durch psychotische Erfahrungen
✅ Gute Verträglichkeit, ohne relevante Nebenwirkungen
Die Forschenden schlussfolgern:
„Eine kurzfristige CBD-Behandlung kann Symptome im CHR-Stadium von Psychosen lindern und wird gut vertragen. Weitere großangelegte Studien sind notwendig, um die klinische Bedeutung von CBD in diesem Kontext zu bewerten.“
Bedeutung der Ergebnisse
Diese Studie liefert neue Hinweise darauf, dass CBD eine präventive Rolle bei psychischen Erkrankungen wie Psychosen spielen könnte. Besonders interessant: CBD wirkt nicht psychoaktiv und besitzt ein günstiges Nebenwirkungsprofil – ein klarer Vorteil gegenüber vielen klassischen Antipsychotika.
Fazit
Die Daten deuten darauf hin, dass CBD eine vielversprechende Behandlungsoption für Menschen mit erhöhtem Risiko für Psychosen sein könnte. Zwar handelt es sich um eine kleine Studie, doch die Ergebnisse legen nahe, dass CBD die Symptome spürbar lindern kann – ohne schwere Nebenwirkungen.
Zukünftige großangelegte, längerfristige Studien werden zeigen müssen, ob CBD tatsächlich als standardisierte Therapie bei Psychose-Vorstufen eingesetzt werden kann.
Quelle: